Wir feiern heute das Weihnachtsfest der Christen. Heute Abend werden Geschenke verteilt, man sitzt zusammen und klopft sich gegenseitig auf die Schultern, was für gute Christen man doch sei und wie schade es doch ist nicht in die Kirche gehen zu können.

Wie viele von diesen guten Christen haben sich weniger dadurch hervor getan, dass sie sich schützend vor Minderheiten stellten, sondern eher durch Mobbing von Minderheiten ( so zuletzt in Lille, wo ein 17jähriges Trans*Mädchen keinen Ausweg vor dem Mobbing der Lehrer sah, als kurz vor Weihnachten den Freitod zu wählen. So in Bremen, wo sich eine ganze Gemeinde vor ihren Pastor , der wegen Volksverhetzung verurteilt wurde, stellt, weil er ja nur getreu der Bibel gehandelt habe, die Trans- und Homosexualität ablehne.)  Da ist der Pfarrer, der in seinem Buch behauptet Gott selbst habe dies so in seinem Buch gesagt. Da sind die Kirchen, deren Vertreter Kinder vergewaltigen und die Geld bis zum umfallen scheffeln um sich davon Paläste zu bauen anstatt ihre Krankenhäuser mal besser auszustatten und zu erhalten. Da ist der kleine Mann, der lieber einer armen Oma ihr letztes Geld mit Horrormärchen über einen kranken Enkel abknöpft anstatt mal arbeiten zu gehen, da sind die Politiker die sich und ihren Angestellten Coronaprämien zahlen und die Solo Selbständigen lieber im Regen stehen lassen. Da sind so Leute, deren Angestellte zum Teil für einen Hungerlohn arbeiten müssen, damit ihre Bosse zu den reichsten Menschen der Erde gehören. Oder der Mann, der am Abend, weil seine Frau nicht schnell genug mit dem Bier war, sie mal eben verprügelt und vergewaltigt. Sie alle klopfen sich Weihnachten auf die Schultern und versichern sich gegenseitig, was für gute Christen sie sind.. 

So ein Verhalten macht mich unendlich traurig und wütend zugleich. Traurig, weil ich weis, wie es ist gemobbt zu werden und irgendwann selbst zu glauben, dass man nichts wert sei, traurig weil ich weis, wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren und wütend, weil ich nicht verstehen kann, wie man – gerade in der heutigen Zeit – so verblendet sein kann, solchen Leuten, egal ob Pastor oder Politiker bedingungslos zu glauben, selbst wenn sie den größten Blödsinn verbreiten. Wer hat wohl mehr Ahnung von Trans*? Ein das dritte Reich verherrlichender Geschichtslehrer oder unzählige Wissenschaftler an unzähligen Universitäten in aller Welt?

Für mich hatte Christentum eigentlich mit Toleranz und Nächstenliebe zu tun. Dazu gehört, dass die Hautfarbe, die Herkunft, Religionszugehörigkeit, die Geschlechtsidentität und ob ich nun Männlein, Weiblein oder alle liebe, absolut egal sind. Diese Eigenschaften  sind doch völlig uninteressant. Wichtig ist doch nur: Wie gehen wir miteinander um? Wertschätzend oder eher herrschsüchtig? Wer sich nun auf die Bibel beruft sollte sich bitte einmal verdeutlichen, das dieses Buch im Laufe der Jahrhunderte von Mönchen, oft im Auftrag des Königs, geschrieben wurden um den Oberen ihren Wohlstand zu sichern.

Also bitte handelt christlich und akzeptiert Flüchtlinge, Transgender, Homosexuelle, arme und kranke Menschen und auch euch selbst und seit nicht immer nur auf euren eigene Vorteil bedacht, zumal gerade Intoleranz gar keine Vorteile bringen, ausser, dass man seinen Verstand nicht anstrengen muss um mal nachzudenken, ob es vielleicht auch noch was anderes auf der Welt gibt, als das was ich mir vorstelle.

Leider ist es nicht nur im Christentum so sondern in vielen Religionen. Religionen können was Gutes für die Menschheit tun, wenn man in der Lage ist konsequent alle persönlichen Vorteile heraus zu lassen und Andere – so wie sind – zu tolerieren und zu akzeptieren und gemeinsam gegen die wirklichen Feinde vor zu gehen wie Corona, Armut, Krieg, Intoleranz und Verbrechen gegen andere.

Liebe Grüße, Chrissie

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Dina

Ich bin psychologische Beraterin, verheiratet und selbst betroffen. Ich habe meine PAE 2017 durchgeführt, nachdem ich mehrere Jahre schon privat als Frau und seit 2016 auch beruflich als Frau gelebt habe. Zusätzlich zu der Ausbildung zur Psych Beraterin habe ich diverse Kurse über Endokrinologie, S3 Leitlinien, GaOP-Methoden an der Akademie für Urologie absolviert.